Kommunikation auf allen Ebenen: Von der Sprachmittlerin zur Tangovermittlerin
Seit 2009 unterrichte ich Tango. Tangounterricht gebe ich allein für beide Rollen (Mann und Frau oder Führende/r und Folgende/r) oder mit einem Tangolehrerpartner zusammen. Der argentinische Tango ist ein Improvisationstanz – also wie kann man ihn unterrichten? Ist es überhaupt sinnvoll Kurse zu besuchen? Ja, unbedingt, denn ich unterrichte Bewegungsabläufe, Elemente des Tango und Technik des Führens und Folgens. Es geht darum, den eigenen Körper zunächst bewusst und kontrolliert zu bewegen. Und dann muss man trainieren. Später gehen die Bewegungsabläufe dann in Fleisch und Blut über. Weil ich auch vor dem Tango schon unterrichtet habe profitieren wir alle von meiner langjährigen Erfahrung. Vor dem Tango war ich Leiterin der Englischen Abteilung am Sprachen & Dolmetscherinstitut München und Dozentin, ebenfalls an der Fachhochschule Südwestfalen. Davor 8 Jahre lang in England an verschiedenen Universitäten als Lecturer, zuletzt Leiterin des Sprachenzentrums der University of East Anglia, Norwich. Meine Hochschullehrbefähigung erhielt ich an der Kingston University London. Einige Jahre lang war ich Dozentin an der großen britischen Fernuniversität Open University, schrieb auch ein Kursbuch für den Deutsch-Studiengang. Aber zurück zum Tango:
Insgesamt war ich ein Jahr lang in Buenos Aires, über mehrere Jahre verteilt. Als Übersetzerin für Spanisch (und Englisch), konnte ich mich überall gut verständigen und bei Tango-Lehrern Unterricht nehmen, die keine Fremdsprache sprechen. Ein paar Tangoschritte hatte ich bereits in den 1990ern in London gelernt und in München wieder aufgenommen. 2009 begann ich in Buenos Aires beim Tangounterricht zu assistieren, bald unterrichtete ich in München und Freising – an bis zu 6 Abenden in der Woche. Tangounterricht gebe ich auch in Norwegen und auf Kreta. Bei vielen verschiedenen Lehrern belegte ich Workshops und Seminare – darunter zahlreiche Argentinier, aber auch Tangolehrer aus Deutschland, der Schweiz, USA, Niederlande u.a. Bei Tango Maldito schloss ich 2012 eine zweijährige Tangolehrer-Ausbildung ab und im Mai 2017 eine weitere bei anderen Lehrern. Viel gelernt habe ich in den Seminaren von Gustavo Naveira & Giselle Anne, die den Tango analysiert und dekonstruiert haben, auch von Mariano Chicho Frúmboli & Juana Sepúlveda; die Innigkeit der kleinen Bewegungen im Milonguero-Stil von Eric Jorissen und alten argentinischen Milongueros.
Aus Yoga, Pilates, Feldenkrais, Franklin-Methode und anderen Körperarbeitsdisziplinen wende ich das an, was für den Tangounterricht hilfreich ist.
Die Süddeutsche Zeitung hat uns beim Tango besucht! Hier kann man den Artikel „Sonne und Erde innig vereint“ online lesen.
Susanne Mühlhaus: Autorin und Übersetzerin
Durch meine Autorentätigkeit für die Zeitschrift „Tangodanza“ kenne ich viele Tangolehrer auch außerhalb des Unterrichts. 2016 habe ich ein Buch herausgebracht („Die Maestros des Tango Argentino“, bestellbar bei mir direkt oder bei Tangodanza oder in der Milonga SUR erhältlich), in dem ich einige dieser Beiträge gebündelt, aktualisiert und erweitert habe. Zurzeit stelle ich eine englische Version zusammen. So beschäftige ich mich täglich auf vielfältige Weise mit dem Tango – als Tangolehrerin, Tangotänzerin, Veranstalterin, Autorin, Dipl.-Übersetzerin und DJane. Hier geht es zu Infos über Susanne Mühlhaus als DJane.