Tango und Interkulturalität gehören zusammen. Wir leben ein Stück Interkulturalität allein schon dadurch, dass wir Tango tanzen. In jedem Tanz verbinden wir uns mit dem Tanzpartner oder der Tanzpartnerin, mit der Musik, vielleicht auch mit dem Text, wenn wir ihn verstehen oder zumindest mit dem Klang der Stimme des Sängers oder der Sängerin und dem Raum, den anderen im Raum. Die vielfältigen Wurzeln des Tango – nicht nur von den Ufern des Río de la Plata – sondern auch die europäischen und afrikanischen Wurzeln, sind zeitgleich ebenso präsent, bewusst oder unterbewusst. Ein Stück interkulturelle Verbundenheit erlebt jede/r, wer in eine andere Stadt, in ein anderes Land reist und, egal wo, durch die Sprache des Tangotanzes sich mit den einheimischen Tänzerinnen und Tänzern verständigen kann und sich damit ein bisschen zuhause fühlt.
Umso schöner, wenn Menschen aus verschiedenen Nationen beim Tango auf Dauer zusammenkommen und auch über die gemeinsame Sprache Tango eine andere Ebene der Kommunikation finden können. So ging und geht es auch Vanessa und Ahmad. Die beiden haben sich beim Tango kennengelernt, am Ende einer Veranstaltung, auf der Treppe – beinahe eine Aschenputtel-Geschichte, aber modern – mit Streitgespräch. Sie aus Vietnam, als Kind mit den Eltern nach Deutschland geflüchtet und in München aufgewachsen und er aus Syrien.
Ein Team vom Bayerischen Fernsehen hat uns in der Milonga SUR in München besucht und dort das vietnamesisch-syrische Paar beim Tangotanzen gefilmt – vor der Kulisse der Stammgast-Tänzer und Zufallstänzer*innen an dem Abend. Die interkulturellen Paare erzählen von den Herausforderungen ihrer Liebe und wie sie damit umgegangen sind.
Das Ergebnis seht ihr in der Mediathek vom BR bzw. ARD – in dem interkulturellen Magazin ‚Puzzle‘. Eine Kurz-Version – nur mit Tango und euch im SUR – findet man hier: Vanessa und Ahmad im SUR – Video
Und hier mit weiterenr Tango-Szenen ist der Link zur kompletten Sendung in der ARD Mediathek:
puzzle: Interkulturelle Liebe · Das Spiegelbild einer Gesellschaft | ARD Mediathek
Susanne Mühlhaus, 7.4.2024